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"Von der Erhaltung des Deutschtums in Nordamerika" von Karl Räder

Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Persönlichkeiten - Räder, Karl Nationalsozialismus Akten im Landesarchiv Speyer [2023/0806]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202304/12091038671.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

15seitiger Bericht "Von der Erhaltung des Deutschtums in Nordamerika" von Karl Räder, den er im Mai 1938, noch während seiner Reise durch die USA, in San Diego verfasste.

Landesarchiv Speyer Bestand V207, Nr. 14

Der Bericht zeigt Räders Begeisterung für den Nationalsozialismus und seine antisemitische und antidemokratische Haltung. Zudem seine Kontakt zu dem "amerikadeutschen Volksbund" während seines Aufenthaltes in Amerika.
Räder definiert klar seine Ziele während seines Aufenthaltes in den USA: Propaganda für das Nationalsozialistische Regime in der Öffentlichkeit durch Vorträge in deutschen Vereinen aber auch im Privaten bei den Familien, mit denen er während der Reise Kontakt hatte.
Unklar ist, für wen er diesen Bericht verfasste.

Material/Technik

Digital

Maße

Seitenzahl: 15

Abschrift

Original: Deutsch

Von der Erhaltung des Deutschtums In Nordamerika Von Karl Raeder Aus Bad Duerkheim, Rheinpfalz Eins sei vorausgeschickt: diese Betrachtung will und kann dieses so heissumstrittene Gebiet nicht erschoepfend behandeln. Sie stellt nur die Ueberzeugung eines einzelnen, aelteren deutschen Reichsbuergers dar, der im Herbst seines Lebens das Glück hatte, seine beiden verheirateten Kinder In den Vereinigten Staaten besuchen zu koennen und dreiviertel Jahre sowohl in den Staaten im Osten, am Atlantischen, wie auch im Westen, am Stillen Ocean zu weilen. Hierbei und bei der Reise quer durch U.S.A. habe ich mich bemueht, in deutschen Vereinen und Familien die so oft gegenseatzlichen Auffassungen anzuhoeren, die Presse fuer und wider zu lesen, einschlaegige Filme zu sehen, Rundfunkreden zu hoeren und vor allem Unwahrheiten und Greuelmaerchen ueber Deutschland zu widerlegen. Auf diese Weise entstand meine Meinung und Ansicht, beseelt von dem besten Willen nach Gerechtigkeit und Wahrheit. Was fand ich vor? Nach mehrmonatlichem Studium der Frage erkannte ich mehr mehr und mehr, dass die in Amerika lebenden Menschen deutschen Blutes und deutscher Abstammung sich in einige grosse Gruppen unterteilen lassen. 1. In die grosse Menge der vollstaendig amerikanisierte und an Ihrem heutigen Mutterland uninteressierten, ja, oft gegensaetzlich eingestellten Nachkommen der frueheren deutschen Einwanderer, die sogar oft ihren Namen anglisiert haben, um nicht mehr als Deutsch zu gelten. - Seite 2 - 2. In die grosse Zahl der noch in Deutschland geborenen oder doch noch Deutsch sprechenden Menschen, die meist amerikanische Buerger sind und zum Teil in zahllosen deutschen, politischen, landsmannschaftlichen, Berufs-, Gesangvereinen u.s.w,, ohne eine kraftvolle Zentralisierung, im alten, guten deutschen Sinne organisiert sind. Und 3. In die Amerikadeutschen, die im Herzen noch gut deutsch gesinnt sind, aber mit dem zersplitterten Vereinsleben nichts zutun haben vollen oder die, wohlhabend geworden, sich zu vornehm halten, daran teilzunehmen. 4. In die amerikanischen Buerger deutscher Abstammung, die sich in dem neuen, vielbekaempften amerikadeutschen Volksbund zusammengefunden und straff organisiert haben, die, stark betont, treue Amerikanische Buerger sein wollen und sind, die aber, statt mit dem nicht mehr vorhandenem toten Deutschland der Vor- u. Nachkriegszeit, mit dem heutigen, lebendigen, neuen, starken und stolzen Deutschland der Gegenwart sympathisieren und aus ihm ihre Kraft und ihren Idealismus schoepfen. Die nach dem grossen Umbruch aus Deutschland nach U.S.A. eingewanderten und noch einwandernden antideutschen Emigranten arischer und nichtarischer Rasse kommen hier als meist ausgesprochene Feinde und Hetzer gegen ihr Geburtsland garnicht in Frage. Mit der ersten Gruppe sich naeher zu befassen, hat keinen Wert. Im Gegensatz zu den Abkoemmlingen anderer Nationen, vorab der Englaender, wissen sie leider nicht mehr oder wollen es nicht wissen, welchen hervorragenden Anteil ihre Vorfahren, also deutsche Qualitaetsmenschen und deutsche Art und Arbeit am kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Aufschwung der Vereinigten - Seite 3 - Staaten, rein geschichtlich gesehen, gehabt haben. Es ist ihnen gleich, ob dies in der Geschichte Amerikas bewusst verkleinert oder totgeschwiegen wird. Sie sind bereits unhaltbar aufgesaugt in den marschierenden grossen Einschmelzungsprozess der grossen, im werden begriffenen amerikanischen Nation. Der Dollargeist hat sie erfasst an Leib und Seele. Und der nach dem Krieg mit den besten Absichten gegruendete deutschamerikanisch Steubenbund, der vorab den Deutschen und den Amerikanern immer wieder einhaemmern will, wie gross der geschichtliche Anteil der Deutschen am Aufbau des amerikanischen Staates ist, hat die grosse Kehre zum neuen deutschen, 3. Reich auch noch nicht gefunden. Noch weniger der Orden der Hermannssoehne der zu einer blanken Krankenkasse herabgesunken ist. In all diesen Vereinen werden die Verhandlungen und Protokolle meist in englischer Sprache gefuehrt, woraus auf ihren Geist geschlossen werden kann. Bei der zweiten Gruppe muessen wir etwas laenger verweilen. In ihren unzähligen landsmannschaftlichen Vereinen, in Schwaben-, Bayern-, Sachsen-, Pfaelzer-, Plattdeutschen Vereinen, in deutschen Baecker-, Metzger und aehnlichen Berufsvereinen, in konfessionellen Organisationen, in deutschen Gesang- u. Turnvereinen, Kegel- und Kartenklubs u. s. w. bieten sie heute, ohne es zu wollen, und sich dessen recht bewusst zu sein, ein Spiegelbild der sogenannten alten, guten Zeit der Zerrissenheit des alten deutschen Reiches in Preussen und Bayern, in sich bekaempfende Staende, Konfessionen, Berufe, Klassen und Kasten. Das soll kein Tadel sein, sondern ist hier lediglich Feststellung. Es muss hier dankbar zugestanden und gelobt werden, dass die es fe - Seite 4 - allein waren, die frueher, also vor der nationalsozialistischen Erhebung Deutschland, fast ohne Anerkennung und Unterstuetzung des alten Reiches, die deutsche Sprache und Art, deutsche Sitte, Fleiss und Tuechtigkeit, deutsches Lied, kurzum deutsche Kultur In der damals moeglichen Art und Weiß gepflegt und hochgehalten haben. Ihr kulturgeschichtliches Verdienst zu schmaelern oder sie gar deswegen zu tadeln, waere absolut falsch und unwahrhaftig. Man kann nun von ihnen nicht von heute auf morgen verlangen, dass sie, fern der Heimat, In Erinnerung an die erlittenen Drangsale waehrend des Krieges und unter dem Dauertrommelfeuer der antideutschen, von Judenkapital inspirierten, amerikanischen Presse stehend, das grandiose, noch nie dagewesene, geschichtlich umwaelzende Geschehen, das sich im deutschen Volke und Reiche die letzten Jahre abgespielt hat und noch abspielt, in seiner historischen Tragweite erfassen und miterleben. Wir wollen einmal einige anhoeren, um uns ein Bild darueber zu machen: Der Herausgeber einer kleinen deutschen Zeitung in Amerika erklaerte mir auf Vorhalt der Lauheit seines Blattes: Ich habe mein deutsches Wochenblatt fast vier Jahrzehnte, auch ueber den Weltkrieg, durchgehalten. Ich habe mein Vermögen hineingesteckt und verloren, niemand in Deutschland hat sich frueher um mich und meinen Idealismus gekuemmert. Nun kommen die Jungen, stuermischen - Seite 5 - Deutschen daher und erklaeren mein Blatt fuer ein rueckgratloses Kaesblatt, weil ich nicht direkt fuer die Nazi, sondern nur fuer das Deutschtum schreibe. Ich muss oder soll doch von meiner Zeitung leben, und wenn ich Reklameanzeigen von Juden abweisen wuerds, gaebe mir kein Mensch etwas fuer den Verlust. Ein Vorstand eines deutschen Vereines sagte mir ungefaehr: Unser seit fast 50 Jahren bestehender Verein hat immer deutsche Art, Lied, Sitte und Sprache hochgehalten. Seine Statuten sind z. Zt. sinngemaess auf der demokratischen Verfassung der U. S. A. aufgebaut, also auf dem Prinzip der Freiheit der Rede und des Handelns. Ich kann und will dies mit dem besten Willen nicht aendern. Man kann uns doch nicht zumuten, dass wir den Nazis, die uns fortgesetzt tadeln und uns Lauheit und Interessenlosigkeit am Deutschtum verwerfen, nicht um den Hals fallen und ihnen unseren Verein und unser Vereinsvermoegen ueberlassen. Aus Pensylvanlen schreibt mir entsetzt ein Vereinsvorstand, der dort unter vielen zehntausenden Deutschen lebt und seit langen Jahren fuer das pensylvanische Deutschtum kaempft, die Nazis von New York aus wuerden seine ganze Arbeit vernichten. So koennte man fortfahren ohne Ende. Zusammenfassend laesst sich sagen: Es besteht nicht nur unter den Amerikanern eine, von der amerikanischen Presse bewusst geschuerte, grosse Abneigung ja ein Hass gegen - Seite 6 - die tatkraeftige Bewegung der Freunde des neuen Deutschland in Amerika, also gegen den amerikadeutschen Volksbund, sondern auch unter den Deutschen selbst. Sie straeuben sich mit Haenden und Fuessen gegen die mit heissem Herzen zu ihren eigenen Gunsten freudig geschaffene und stuermisch werbende Idee. Hier stehen wir vor einer durch keine Entruestung und Begeisterung zu verneinende Tatsache, mit der gerechnet und geschafft werden muss. Wir koennen bestimmt annehmen, dass beide Lager ehrlich von ihrem Standpunkt aus das Beste fuer das Deutschtum in Amerika wollen und erstreben. Der Grundsatz ist aber auch wahr, dass man jeden Misserfolg und jedes Missverstehen am kluegsten zur Haelfte bei sich selbst suchen muss. Wir wollen einmal die Kriegslage leidenschaftslos und gerecht zu beleuchten versuchen. Napoleon der Erste soll einmal gesagt haben: Lasst mir die Deutschen ganz gehen, sie bekaempfen und schwaechen sich selbst untereinander. Nun, dieser alten deutschen Erbsuende, die das neue, stolze Deutschland ueberwunden hat, scheinen die meisten Deutschamerikaner immer noch zu huldigen. Den alten Grundsatz Judas und Romas: Teile und herrsche! lassen sich die Deutschamerikaner zu ihrem Nachteil leider noch immer gefallen. Und da der neue Zuzug deutschen Blutes in U.S.A. von der - Seite 7- amerikanischen Bundesregierung bewusst abgestoppt ist, und die alten Deutsch Amerikaner langsam, aber sicher, abscheiden, vollzieht sich der amerikanisierende Einschmelzungs - und Aufsaugungprozess unhaltbar und zwangslaeufig. Die Kinder der deutschen Einwanderer gehen in die amerikanischen Schulen, wo ihnen bewusst mit kluger Folgerichtigkeit amerikanische Geschichte und demokratischer Buergersinn unausrottbar in Fleisch und Blut gepumpt werden. In jeder Schulklasse, in jedem Amtsburo, haengen, lobenswert, das amerikanische Sternenbanner und das Bild des Praesidenten. Es ist den meisten eingewanderten Deutschen unmoeglich, ihren Kindern die deutsche Muttersprache selbst, durch ausschliessliche Anwendung im Hause, zu erhalten. Erwachsen, koennen sie noch etwas deutsch reden, aber nicht meh deutsche Buecher lesen und damit deutschen Geist aufnehmen und noch weniger deutsch schreiben. Die dritte Generation erscheint in der Regel fuer das Deutschtum so gut wie verloren. Es ist erschuetternd und traurig, Prachtmenschen mit deutschen Koepfen zu sprechen, die gerade noch wissen, dass die Eltern und Grosseltern Deutsche waren. Wo dies in Deutschland geboren sind, wissen sie laechelnd nicht merh und sind sich dieses Dramas nicht mal bewusst. Ausnahen bestaetigen die Regel. Und die in U.S.A. erscheinenden Deutschen Zeitungen? - Seite 8 - Da muss man leider berichten, dass deutsch gedruckt und geschrieben noch Iange nicht immer auch deutsch gefuehlt ist. Eine der grosssten davon, den New Yorker Harald, hat der deutsche Universitaetsprofessor Hugo Muensterberg, der 10 Jahre an der beruehmten Hovard Universitaet in Boston gewirkt hat, schon 1904 in seinem grossen, deutsch geschriebenen Werke, die Amerikaner, als eine konsequent gegen Deutschland hetzende Zeitung bezeichnet. Sie hat sich scheint es, noch nicht geaendert und ist heute noch, das Vorbild und die Stoffquelle fuer viele kleinere deutsch amerikanische Provinzblaetter. Die amerikanischen Zeitungen, die oft unsichtbar unter Judadruck stehen, sind Meister in der Faelschung der oeffentlichen Meinung durch Verschweigen, Verkleinern und Verdrehen. Z. B: Singt oder spielt ein beruehmter englischer oder franzoesischer Kuenstler in New York oder sonst wo, so ist es ein beruehmter Englaender oder Franzose. Ist es ein Deutscher, so war es ein Europaeer. Kommt ein deutsches Schiff mit einem Typhusfalle nach New York, so steht es fettgedruckt auf der ersten Seite, ist es aber ein franzoesisches mit sechs Typhuskranken, so steht es ganz hinten, klein vergraben im Text. Der gehzte Amerikaner aber liest vorne die fetten Schlagzeilen und bildet sich hiernach seine Meinung, die morgen eine andere sein kann als heute. In einem, in deutscher Sprache erscheinenden Kalender, den die Arbeiter Union der Buchdrucker herausgibt, ist unsere heutige deutsche Muttersprache - Seite 9 - zu ungeheuren Luegen und Beschimpfungen des neuen Deutschlands und seiner Fuehrer missbraucht. Und dahinter steckt der mit dem Judentum verheiratete Maximus. Anerkannt muss aber doch werden, dass einzelnes in U.S.A. erscheinende deutsche Zeitungen, mit der wachsenden Groesse und Macht des neuen Deutschen Reiches, auch un steigendem Masse den Mut aufbringen, gute, der Wahrheit entsprechende Auf- saetze ueber die neuen deutschen Verhaeltnisse aufzunehmen. Manche deutsch erscheinenden Blaetter wuerden wir in Deutschland direkt als Muckerzeitungen bezeichnen. Sie strotzen von religioesem Mystizismus und Bibelausdeutungen. Von Deutschtum im neuen Sinne kaum die Rede. Sehr oft kam es vor, dass, wenn ich in einem deutschen Verein sprach oder vortrug, der Vorsitzende die Bedingung Stellte: Gelt, aber nichts von Politik, (Das heisst vom neuen, grossen, starken Deutschland.) sonst laufen mir die Hälfte der Leute fort und tritt aus. Und diese alten, braven, deutschen Vereinsvorstaende haengen an ihren Poestchen, wie die Vereinsmeier in Deutschland vor 1933, und koennen und wollen die neu, grosse Zeit nicht begreifen. Die sie bestrickende Meinung und Phrase von der Freiheit der Presse, der Rede, des Handeln in Amerika, ist ihnen zu einem hypnotisierenden Dogma geworden, das in der amerikanischen Verfassung unantastbar verankert und versteinert ist. In diesem Sinne gibt es kaum einen Unterschied zwischen der grossen re- - Seite 10 - Publikanischen und der demokratischen Partei, die uns Deutschen beide erstarrt und in der Sackgasse vorkommt. Ja, persoenlich ist der einzelne Amerikadeutsche stolz auf all das Grosse, dass im neuen Deutschen Reich geschieh aber in diesem Sinne zusammenhalten und dem deutschen Wesen in U.S.A. Einfluss zu verschaffen, das ist Nazitum, das mit dem Teufel im Bunde steht. Das Wort Nazi wirkt dank der Pressehetze auf die meisten Amerikadeutschen wie ein roter Lappen auf einen Truthahn. Das gleiche gilt von der Hakenkreutzflagge und dem deutschen Gruss. Als ich einmal In der Germaniahalle des deutschen Turnvereins in San Diego in Californien im Rahmen des naziverdächtigen amerika-Deutschen Volksbundes ueber das neue Deutschland sprach, kam der Hausmeister und verlangte die Entfernung der neben dem Sternenbanner ausgehaengten Hakenkreuzflagge, die das ganze Haus verschandeln wuerde. Im deutschen Turnverein Germania in San Diego, zu dessen 48. Stiftungsfeste ich eingeladen war und mitwirken sollte, entzog mir der Vorsitzende das Wort, als er merkte, dass ich deutsch vaterlaendische Dichtungen vortragen wollte, mit der Begruendung, das Programm sei zu lang. Genug der Beispiele! Bei der Gleichartigkeit der amerikanischen Verhaeltnisse im ganzen grossen Lande der U.S.A. Ist, Ausnahmen abgerechnet, eine Gleichartigkeit dieser Verhaeltnisse durchweg anzunehmen, lobenswerte Ausnahmen abgerechnet. Einen Vogelstraussstandpunkt hier anzunehmen, um diese - Seite 11 - Tatsaechlich nicht sehen wollen, waere grundfalsch. Dreivierteljahrlang habe ich die amerikanischen Verhaeltnisse tagtaeglich beobachtet und studiert, und ich frage mich vor der ersehnten Heimreise ins geliebte deutsche Vaterland tiefbetruebt und besorgt: Was kann da geschehen, das Deutschtum zu erhalten und zu festigen? Wie Hanns Grimm in seinem kerndeutschen Roman Volk ohne Raum ueberzeugend nachwies, dass das Ansehen und der Ruf des Deutschtums in Suedakfrika im Weltkrieg mit der Macht und Ohnmacht des deutschen Reiches stieg und fiel, so ist es auch in Amerika, erst recht der Fall. Das starke, grosse Vaterland daheim ist berufen, das Ansehen und den Einfluss der Deutschbluetigen in Amerika zu heben und zu festigen. Und die Deutschen in Amerika haben zum Dank dafuer die Pflicht, draussen den Ruf und Ruhm ihres Vaterlandes zu predigen und zu verteidigen. Diese Wechselwirkung ist ein unumstoessliches Naturgesetz. Die Japaner, Iren, Chinesen, Italiener u.s.w. halten in U.S.A. zusammen wie die Kletten. In den grossen Hafenstaedten San Diego, Los Angeles, San Franzisko, haben die Japaner grosse Schulhauser. In New York regiert ein italienischer Halbjude als Bürgermeister. In der Millionenstadt San Frazisko soll auch ein Italiener Stadtoberhaupt sein, alles, dank ihres Zusammenhaltes und damit politischen Einflusses. Und die einsichtigen Deutschen in Amerika reden immer noch wie frueher, wenn wir alle zusammenhalten wuerden, dann taeten wir auch was erreichen. Ja, wenn und wuerden und - Seite 12 - taeten! Die einzig richtigen Grundprinzipien hat heute sicher der amerikanische Volksbund, dessen Aufbau und Verwaltung auf dem nationalsozialistischen Fuehrerprinzip und Geist beruhen, aber die vielen alten, noch gut deutsch Gesinnten Amerikadeutschen sagen mir immer wieder: Grundsaetzich haben diese ja recht, jedoch taktisch erscheint Ihr Vorgehen unter Beruecksichtigung der leider nun einmal bestehenden demokratischen amerikanischen Machtverhaeltnisse, (Juden) keine Aussicht auf Erfolg haben. Ich fuehle mich nicht berufen, hier ein Endurteil zu faellen. Von Herzen wuensche ich, dass diese unerschrockenen Kaempfer in U.S.A. fuer das neue, nationalsozialistische Deutschland, (anstatt fuer das alte des Barbarossa und Bismarck) sich mit der Zeit in Amerika ebenso durchsetzen, wie das nibelungentreue Haeuflein der ersten S.A. Maenner unseres genialen deutschen Fuehrers Adolf Hitler im alten zerrissenen Vaterland. Wer tiefer schaut und Fingerspitzengefuehl hat fuer historisches Geschehen auf weite Sicht, der spuert, dass auch in den Vereinigten Staaten von Nordamerika die Idee des Liberalismus und der Demokratie auf dem absteigenden Aste begriffen sind. In steigendem Masse besteht die Regierung des Staatspraesidenten auch der U.S.A. in einem einzigen zaehen Kampfe um Vollmacht und um Autoritaet zur Durchfuehrung von - Seite 13 - noetigen Gesetzen. Die vielverschlungene Bremsapparatur der amerikanischen Gesetzgebung und Verwaltung durch die Verfassung, unterteilt in die sich gegenseitig hemmenden Machtbezirke des Praesidenten, des Senats, des Congresses des vielumstrittenen obersten Bundesgerichts, der einzel- nen selbständigen Staatsgouvernments u.s.w. ist vergreist und ueberstaendig. Auf allen Gebieten ehrt man in U.S.A. die grossen Fuehrerpersoenlichkeiten, von Washington an bis zu Edison und Ford. Vielleicht geht schon in Amerika der Junge in die Schule, der einmal als Staatsgenie noch im 20. Jahrhundert unter schweren, inneren Kaempfen die Schicksalsprobleme loest, die wie schwarze Gewitterwolken am Horizont der Geschichte der Vereinigten Staaten aufsteigen. Die Juden Frage, die Farbigen Frage, das Farmer Problem, die mit der chronischen Arbeitslosigkeit z. Zt. 13 Millionen, eng verknuepfte Frage des Mammon Kapltalismus, die Notwendigkeit der Zentralisierung und Staerkung der Regierungsgemalt gegenueber den Einzelstaaten, (die Suedstaaten sind z. B. gegen das Lynchgesetz) das die ungesetzliche Ermordung Verdaechtigter durch den unverantwortlichen Poebel bestraft wissen will,) das Wehr Problem u.s.w. Die Geschichte beweist, dass ein starkes Volk auf die Dauer sich nicht ungestraft erlauben kann, sich nur von Gut bezahlten Berufssoldaten verteidigen zu lassen und die maennliche Jugend generationenlang wehrunlustig und - Seite 14 - wehrungewohnt aufwachsen zu lassen. Und an all diesen nationalen und sozialen Fragen der im Werden begriffenen, reichen Nation der U.S.A. sind die deutschbluetigen Menschen, die 35 – 40 % der Gesamtbevoelkerung ausmachen, als getreue amerikanische Buerger berufen, mitzuwirken. Und das ist eine hehre, nationale und soziale Aufgabe fuer das Deutschtum in Amerika, die aber nicht durch Zersplitterung Vereinsmeierei und gegenseitige Bekämpfung, sondern nur durch Einigkeit und Zurueckstellung von Sonderinteressen unter einheitlicher Fuehrung geloest werden kann. Das deutsche Reich kann und wird sich da nicht hineinmischen. Aber es kann dem amerikanischen Staate nur willkommen und recht sein, die Deutschen als bewaehrte Mitarbeiter von Treue, Ehre und Qualitaet bei dem Werdeprozess zu einem grossen, nationalen Staate zu haben im Kampfe gegen den alles zerstoerenden Weltbolschewismus, der kein Hehl daraus macht, alle Laender der Erde zu Brandstaetten wie Spanien zu machen. Die meisten Amerikaner wissen, wo ihr Feind steht und machen kein Hehl daraus, es unter 4 Augen zu bekennen. Aber sie trauen sich noch nicht an ihn heran, weil er (mit Bleistift ergänzt: Der Jude) das Geld und damit die Macht hat, die Macht ueber Banken, Wirtschaft, Presse, Rundfunk, Kino und die gesamte Kultur bezw. Unkultur. Ich bin ein alter Mann, der nicht mehr lange zu leben hat - Seite 15 - Aber die junge amerikanische Generation wird das Erwachen ihrer Nation und die Meisterung ihrer Probleme mit Hilfe des Deutschtums in Amerika noch erleben zum Segen der gesamten Menschheit. Geschrieben in San Diego, in Californien Im Mai 1938
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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